Spielmannszug-Chronik

Bei den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Obercunnersdorf bestand seit Jahren ein lang gehegter Wunsch zur Gründung einer Blaskapelle, Spielmannszug o.ä. Zur weiteren Kameradschaftspflege, zur Kulturbereicherung unseres Ortes und darüber hinaus. So arrangierten sich einige besonders Musikinteressierte Kameraden wie Friedrich und Gottfried Geyer, Friedrich Schwär und Alfred Heimann, um diesen Wunsch anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Wehr Wirklichkeit werden zu lassen. Mit Unterstützung der damaligen Wehrleitung gelang es den Initiatoren besonders auch junge Leute für dieses Vorhaben zu gewinnen und zu begeistern. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind für Anfänge die Namen Gerhard Winkler, Gebrüder Gerald, Gert-Reiner, Werner und Lothar Scholz, Wilfried Baltruschat, Siegfried Wünsche und Peter Drewanz zu nennen. So wurden Ende der 50er Jahre die ersten Instrumente mit viel Mühe und großem Aufwand angeschafft.

Die regelmäßigen Übungsstunden fanden Anfangs im „Gasthaus Geyer“ und später im Speiseraum unserer Schule statt. Seit 1967 fand man sich im damals neu erbauten Feuerwehrdepot ein. Sehr bald kamen weitere  Musikinteressierte hinzu welche die Arbeit des Spielmannszuges aktiv unterstützten. Auf umfangreiche theoretische Ausbildung, wie Notenlehre wurde verzichtet, statt dessen wurden die verschiedenen Märsche mittels Zeichenschrift/ Griffübersichten, als Notenersatz einstudiert, geübt und auswendig gelernt.
Das Repertoire umfasste u.a.: das Lieben bringt groß Freud, Muss i denn, Torgauer Marsch, Yorkscher Marsch, Preußens Gloria, Wien bleibt Wien usw. Da nicht alle Musikstücke unter den damals herrschenden politischen Verhältnissen  willkommen waren, entschied man sich auch für etwas „fortschrittliche Lieder“ wie Brüder zur Sonne, Turner auf zum Streite, der kleine Trompeter, Spaniens Himmel usw.
Das anspruchsvolle Ziel, zum 100-jährigen Bestehen der Wehr aufzutreten, wurde konsequent verfolgt und wurde zum Erfolg. Er war Ansporn für die weitere Arbeit und Entwicklung, die sich bis heute fortsetzt.
Zwischendurch gab es immer wieder Mitglieder die sich und ihr musikalisches Talent einbrachten indem sie bekannte Schlager, Gassenhauer und Volkslieder auf den schon erwähnten Notenersatz (der heute noch aktuell ist) umschrieben und somit den Fundus bereicherten. Zu erwähnen wäre u.a. Jürgen Nerger der einiges dazu beigetragen hat.

Es folgten in den Jahren ungezählte Auftritte zu Fackel- und Festumzügen, Himmelfahrts-Ausmärschen, verschiedensten Jubiläen innerhalb und außerhalb der Wehr und Gemeinde. Höhepunkte in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts waren die Zusammenarbeit, gegenseitigen Besuche und Auftritte  mit dem Spielmannszug aus Seddin in Brandenburg. Des weiteren wurde über Jahre die Faschingsveranstaltungen in Berthelsdorf musikalisch begleitet. Im September 2004 ging es aufgrund einer Einladung der FF Offenhausen nach Oberösterreich zur Musikalischen Umrahmung ihrer Gerätehauseinweihung. Es waren für alle Mitglieder des Spielmannszuges drei unvergessliche Tage, in denen sie von den Österreichern mit Achtung und Wärme empfangen wurden.

Nun noch einige Worte zur Leitungsebene:
Wie schon anfangs erwähnt, hatte die Stabführung von 1960 bis 1973 Alfred Heimann inne, der als junger Mann schon in einem Musikzug der Wehrmacht trommelte und einigen noch heute aktiven Trommlern die exakte Beherrschung ihres Instrumentes vermittelte. Von 1973 bis 1976 leitete den Spielmannszug Gottfried Geyer mit unterschiedlichen Stabführern. Am 24.10.1976 übernahm die Leitung und gleichzeitige Stabführung Fredo Kutschke. Seit dem Frühjahr 2002 steht Udo Wunderlich dem Spielmannszug als Leiter bis zur heutigen Zeit vor.

Zu wünschen wären dem Spielmannszug immer wieder Musikinteressierte Kinder und Jugendliche um ihn ein noch langes Bestehen zu sichern. Zu danken sei den Mitgliedern und der Leitung für ihr Arrangement welches sie in ihrer Freizeit an den Tag legen, um anderen Menschen musikalisch etwas Freude zu bereiten.

(Juli 2010)


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